Film vs. Buch: To all the boys I've loved before

Es wird wieder einmal Zeit für einen Film vs. Buch Vergleich! Heute geht es um das Buch "To all the boys I've loved before" von Jenny Han und die dazugehörige Verfilmung! Ich habe zuerst den Film gesehen und mir dann die Bücher der Trilogie bestellt. Mittlerweile wurde auch schon der zweite Teil verfilmt und ich habe die gesamte Trilogie gelesen. Deshalb möchte ich auch auf die anderen beiden Teile und die Verfilmung des zweiten Teils eingehen.

         

Die Briefe sind raus!

Worum geht es?

Buchinhalt (Hanser Verlag):

Lara Jeans Liebesleben verlief bisher eher unauffällig. Nicht, dass es ihr an Herz oder Fantasie mangelte. Im Gegenteil, Liebeskummer hatte sie schon oft, und unsterblich verliebt war sie auch schon. Einmal sogar in den Freund ihrer großen Schwester. Klar, dass sie das keinem anvertrauen kann. Außer ihrer Hutschachtel. Denn um sich ihrer Gefühle klar zu werden, schreibt Lara Jean jedes Mal einen Abschieds-Liebesbrief, in dem sie so richtig ihr Herz ausschüttet, und legt ihn dort hinein. Diese fünf Briefe sind ein streng gehütetes Geheimnis. Bis zu dem Tag, an dem auf mysteriöse Weise jeder Brief seinen Empfänger erreicht und Lara Jeans rein imaginäres Liebesleben völlig außer Kontrolle gerät … 

Filminhalt (Netflix):

Aus unerklärlichen Gründen wurden Lara Jeans geheime Liebesbriefe an ihre fünf Angebeteten verschickt: Eins ist sicher: Ihr ruhiges Schulleben ist vorbei.

Das Buch

Dadurch, dass ich den Film zuerst gesehen habe, hatte ich schon die fixen Charaktere in meinem Kopf und während dem Lesen ist mir immer wieder aufgefallen, wie gut die Charaktere gewählt wurden. Klar, hier und da gibt es ein paar Unstimmigkeiten, aber über die lässt sich leicht hinwegsehen. Natürlich habe ich dann auch die Handlung schon ungefähr gekannt, aber im Buch waren einige neue Szenen, die die Geschichte, die ich schon im Kopf hatte, schön abrundeten.

Ehrlich gesagt fand ich Lara Jeans Gefühlschaos im Buch etwas besser nachvollziehbar, da man im Gegensatz zum Film ihre Gefühle nicht nur sieht, sondern auch weiß, warum sie so fühlt. Manchmal kam es mir beim Lesen auch so vor, als ginge die Handlung so schnell, dass Lara Jean mit ihren Gefühlen nicht hinterherkam und genau das erklärt oft ihre Verwirrung und Unsicherheit. Erfrischend war jedoch der jugendliche Erzählstil der Autorin. Man hatte wirklich das Gefühl, Lara Jean erzählt die Geschichte. Ein 16-jähriges Mädchen, Hals über Kopf verliebt, das sich gern in eine Traumwelt zurückzieht. Die Geschichte war oft witzig und ich musste schmunzeln, aber es gab auch ernste und traurige Stellen und genau diese Mischung macht die Story aus. 

Das Buch war nicht besonders dick und eigentlich bildet es auch keinen allzu großen Zeitraum ab, deshalb kann man von einer buchtreuen Verfilmung hoffen. Allerdings behandelt das Buch Lara Jeans Gefühle intensiv und es ist klar, dass man nicht jeden Gedankengang und jedes Gefühl in den Film packen konnte. Wie der Film war, erfährt ihr im nächsten Abschnitt.

Der Film

Der Film hat mir beim ersten Mal so gut gefallen, dass ich mir dann die Bücher gekauft habe. Als ich dann das erste Buch fertig hatte, habe ich direkt danach den Film noch einmal angesehen, um die beiden besser miteinander vergleichen zu können.

Die Besetzung habe ich, wie oben schon erwähnt, super gefunden. Vor allem Lara Jeans Familie versprüht die gleiche Energie, wie ich sie auch im Buch verspürt habe. Leider wurden im Film nicht alle von Lara Jeans herzlichen Eigenschaften dargestellt. Ihr Bastel- und Backwahn hat sie im Buch sehr sympathisch gemacht und ihre Gedankengänge waren im Buch verständlich. Im Film konnte das aber, wahrscheinlich aufgrund von Zeitgründen, nicht genauer ausgeführt werden. Deshalb waren manche Entscheidungen im Film nicht so sehr nachvollziehbar wie im Buch. Aber das ist ja das ewige Dilemma bei einer Verfilmung: Man kann einfach nicht das gesamte Buch in einen Film packen. 

Um das Buch filmreif zu machen, wurden einige Stellen gekürzt oder gar weggelassen. Der Film bringt meiner Meinung nach Lara Jeans Gefühlswelt etwas anders rüber. Während sie im Buch früher Gefühle für Josh hatte und sie im Buch anscheinend über ihn hinweg ist, ist es im Film eine der ersten Szenen, wie sie Josh anhimmelt, obwohl er noch mit ihrer Schwester zusammen ist. Solche Dinge sind mir aber wirklich erst nach dem Lesen des Buches aufgefallen.

Der Film vermittelt die gleiche romantische Atmosphäre von Lara Jeans Leben. Das geschieht vor allem durch die Schauspielerin, ihre Kleidung, ihr Zimmer und natürlich die Briefe. Ohne hier Spoilern zu wollen: Im Film wusste ich sofort zu Beginn, wer die Briefe verschickt hat, wohingegen man es im Buch nur erahnen kann. Und die Gründe des Verschickens habe ich auch im Buch besser gefunden. 

Das Ende des Films ist eigentlich gar nicht im Buch vorhanden, sondern schon Teil des zweiten Buches. Deshalb möchte ich nach dem Fazit noch auf den zweiten Teil eingehen. Ich finde aber den Schnitt der Geschichte im Film viel besser, da so die Handlung besser abgeschlossen wird und nicht offen bleibt, wie im Buch.

Fazit

Ich freue mich wirklich, dass es das Buch auf die Leinwand geschafft hat. Sowohl das Buch als auch der Film waren beide sehr gut und wichen nicht zu stark voneinander ab. Ich fand aber das Buch durch die Beschreibungen etwas besser und entscheide mich hier für das Buch.

Ich muss sagen, dass ich erst durch das Buch den Film besser verstanden habe. Wie Lara Jeans Gefühle wirklich sind, wie sehr sie in ihrer Fantasiewelt lebt und sich Stück für Stück in das echte Leben wagt. Schaut zuerst den Film und lest dann das Buch, dann wartet auf euch eine Liebesgeschichte die ihr dann noch um das Wissen im Buch vertiefen könnt.

Ich habe schon die gesamte Reihe gelesen und auch schon Teil 1 und 2 der Filme gesehen, nun warte ich gespannt auf die Verfilmung des 3. Teils! Deshalb möchte ich euch noch kurze meine Meinung zu Teil 2 und 3 erzählen. 

Teil 2

Spoiler sind möglich!

Das Buch des zweiten Teiles war ein typischer zweiter Teil. Es war die Fortsetzung, jemand Neues kommt hinzu, eine Entscheidung muss getroffen werden, mit der es dann in Band drei weitergeht. Im zweiten Teil geht es auch viel um die Familie und Lara Jean lernt, dass Gefühle jemanden sehr verletzen können. 

Über den zweiten Teil werde ich keinen Film vs. Buch vergleich machen, das kann ich auch einfach hier schreiben:

Im zweiten Film wurde viel besser auf die Gefühle eingegangen, man lernt die wirkliche Lara Jean kennen, mit ihren Glitzersternen beim Basteln und ihren süßen Backrezepten. Auch die Familie ist ein wichtiger Punkt, vor allem wie die Schwestern sich entwickeln. Ich fand es gut, dass hier die Liebe sogar fast gleich wichtig war wie die Familie. Natürlich steht Lara Jean zwischen zwei Typen, da ist ein neuen Gefühlschaos vorprogrammiert. Aber es herrscht trotz allem eine luftige lockere Stimmung im Buch. Auch Stromy spielt eine wichtige Rolle, jedoch nicht so eine große wie im Buch. Im Buch bringt sie viel Witz mit, im Film kam sie zu wenig oft vor. Aber insgesamt wurde die Atmosphäre aus Teil eins schön aufgegriffen, aufrechterhalten und nun warte ich auf Teil drei des Films!

Teil 3

Spoiler sind möglich!

Dieser Teil dreht sich am meisten um Lara Jean. Sie muss sich klar machen, was sie will. Unabhängig von ihrer Familie, ihrer Liebe, ihren Freunden. Es passiert in diesem Buch von der Handlung her eher weniger, dafür gibt es viele wichtige Momente und das Buch beschäftigt sich viel mehr mit ihren intensiven Überlegungen über ihre Zukunft. Ich muss sagen, in diesem Teil ist Lara Jeans Entwicklung am größten. Man merkt, wie sie lernt, wichtige Entscheidungen zu treffen und aus ihrer Traumwelt raus in das echte Leben kommt. Sie wird von der quirligen Lara Jean zu einer jungen Frau. Anfangs kam mir die Handlung etwas langweilig vor, aber Lara Jean war mir am Ende des Buches so sympathisch wie noch nie und sie fühlte sich auch echter dadurch an. Ich bin gespannt, wie der Film zu diesem Teil wird, vielleicht ja sogar besser als das Buch?

Lara Jeans Geschichte ist eine süße Geschichte über das Erwachsenwerden sowohl im Film als auch im Buch. Ich kann euch die Buchreihe und die Verfilmungen nur empfehlen.

Ob das immer so ist? Man verliebt sich, und plötzlich macht einem gar nichts mehr Angst, und das Leben scheint aus unendlich vielen Möglichkeiten zu bestehen?