Sunrise ~ Michael Köhlmeier {Rezension}

19. Oktober 2018

Gedankenverloren
Format: Taschenbuch
Wertung: 3 Blumen
Autor: Michael Köhlmeier
Verlag: HAYMON






 


Sunrise

Der Hollywood-Boulevard in Los Angeles bei Sonnenaufgang: Der Vagabund Leo Pomerantz überquert die Fahrbahn, die Tänzerin Rita Luna tritt aus einem Striptease-Lokal auf den Gehsteig, und auf der anderen Straßenseite steht – der Tod. Seine Sichel, mit der er Leo treffen wollte, verfehlt ihr Ziel und bringt stattdessen Rita zur Strecke. Die will sich mit dieser Ungerechtigkeit nicht abfinden und bittet den Tod um eine zweite Chance. Also ordnet der einen ungewöhnlichen Wettbewerb an, um zu entscheiden, wer sein Leben lassen muss …
Michael Köhlmeier erzählt raffiniert und mit verlässlichem Gespür für eine gute Geschichte – amüsant, tiefgreifend und gleichzeitig von einer wohltuenden Gelassenheit.

Meine Meinung

Schon lange habe ich nichts mehr von einem österreichischen Autor gelesen. Bisher hatte ich noch kein schlechtes „österreichisches“ Buch als Lektüre und bei Sunrise von Michael Köhlmeier hoffte ich, dass es so blieb. Dieses Buch las ich für die Schule, weshalb ich auch gespannt war, ob es wieder eine typische Schullektüre wird.

Die Charaktere waren meiner Meinung nach etwas flach, aber auf zirka 90 Seiten bleibt wohl auch nicht die Zeit, sich so viel mit ihnen zu beschäftigen. Die Geschichten, die die beiden erzählten, sind eher fragwürdige Begründungen, warum sie am Leben bleiben sollten. Mit fast 30 Minuten Zeit hätte ich mir vor allem von Leo eine aufregendere Geschichte gewünscht. Die beiden haben nur von Erlebnissen erzählt, nicht wirklich von ihren Gefühlen oder der Zukunft und was sie noch alles vor sich haben. Stattdessen schwelgen sie in Erinnerungen und denken an bereits Erlebtes. 

In dem Buch erzählt Richard einer Person, die bis zum Ende unbekannt ist, eine Geschichte. Dadurch, dass es also eine Geschichte in der Geschichte gibt, war das Buch etwas eigenartig zu lesen. Ich war mir oft nicht sicher, ob in der Erzählung etwas nur erzählt oder wirklich von den Protagonisten gesagt wurde. Die Anführungszeichen fehlten in dem Erzählten bei direkten Reden komplett, wodurch der Schreibstil etwas abgehackt und komisch wirkte. Dies hätte man sicher besser lösen können.

Das Beste an dem Buch war, dass wirklich erst auf der letzten Seite der Aha-Effekt kommt und nicht schon vorher verraten wurde. So fügen sich beide Handlungsstränge zu einem zusammen und man begreift die Logik dahinter. Es ist immer schön zu merken, dass der Autor sich auch Gedanken über das Buch gemacht hat.


Fazit

Alles in allem konnte mich das Buch trotz eigenartiger Schreibweise doch dank der gut durchdachten Story überzeugen. Der Autor versteht etwas von seinem Handwerk, allerdings rate ich ihm, das nächste Mal mehr Anführungszeichen zu verwenden, wenn er schon eine Geschichte in der Geschichte schreibt.






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