Selbstbetrachtungen ~ Marc Aurel {Rezension}

10. März 2019

Selbstbetrachtungen
Format: Gebunden
Wertung: 4,5 Blumen
Autor: Marc Aurel
Verlag: Anaconda


„Sei wie ein Fels, an dem sich beständig die Wellen brechen! Er bleibt stehen, und rings um ihn legen sich die angeschwollenen Gewässer.“




Inhalt

In den tagebuchartigen Aufzeichnungen Marc Aurels, des letzten römischen Kaisers des Goldenen Zeitalters, verschmelzen auf einzigartige Weise große Lebenserfahrung und philosophische Weitsicht. Seine Aphorismen und Reflexionen gehören zu den eindrucksvollsten Texten der Weltliteratur. In verschiedenen Feldlagern notierte er, was ihn das Leben und seine Vorbilder in der stoischen Kunst der Klugheit gelehrt haben: Menschlichkeit und Toleranz, Bescheidenheit und Respekt, Besonnenheit und Vernunft gehören zu den Tugenden, die er sich und der Nachwelt empfiehlt.

Tu nicht, als wenn du tausende von Jahren zu leben hättest. Der Tod schwebt über deinem Haupte. So lange du noch lebst, so lange du noch kannst, sei ein rechtschaffener Mensch.



Der Autor

Mark Aurel (auch Marc Aurel, Marcus Aurelius) wurde 121 nach Christus geboren und verstarb 180 nach Christus. Er war römischer Kaiser und Philosoph. Marc Aurel schrieb seine Selbstbetrachtungen auf Griechisch, nicht auf Latein.

Das Glück Deines Lebens hängt von der Beschaffenheit Deiner Gedanken ab.

Meine Meinung

Nachdem wir im Lateinunterricht einiges über Marc Aurel gelernt hatten, empfahl mir mein Lateinlehrer dieses Buch. Laut ihm liest man es mit jedem Alter anders, beziehungsweise nimmt man die Worte anders wahr.


Das Buch handelt von seinen Gedanken über die Welt und davon, wie er über bestimmte Dinge denkt. Gründe für seine Aufzeichnungen findet man von Mark Aurel keine. Man merkt aber, dass er sie an sich selbst adressiert hat. Deshalb wird das Buch auch oft als „Selbstgespräche“ bezeichnet.

Am besten gefiel mir, dass das Buch so vielseitig war und viele Themen und Ideologien behandelte. Diese waren geordnet und nicht durcheinandergemischt. Mal geht es um Familie, mal um Vernunft und dann um die Gemeinschaft. Viele Zitate sind inspirierend und regen zum Nachdenken an. Beim Lesen sollte man nie vergessen, dass Marc Aurel das Buch schon vor so langer Zeit geschrieben hat und trotzdem noch vieles so zutreffend ist, das ist wirklich beeindruckend.

Die beste Art, sich an jemand zu rächen, ist, es ihm nicht gleich zu tun.


Das Buch ist in mehrere Bücher geteilt, welche wiederum in kleinere Abschnitte geteilt sind. Jedes Buch beschäftigt sich mit einem Thema und jeder Abschnitt ist ein Gedankengang. Diese Gedankengänge sind jedoch unterschiedlich lang und können schon manchmal über mehrere Seiten gehen, währen andere gerade einmal ein bis zwei Zeilen lang sind. Das Buch eignet sich nicht zum Lesen in einem Stück, sondern es ist besser, es immer wieder beiseite zu legen.

Die Fähigkeit, glücklich zu leben, kommt aus einer Kraft, die der Seele innewohnt.

Außerdem finde ich hat das Buch einen lehrenden Wert. Es macht einem bewusst, dass man nicht viel benötigt, um glücklich zu sein. Es erklärt, dass die Gemeinschaft für den Menschen wichtig ist und vor allem zeigt es, wie wichtig Vernunft, Toleranz, Bescheidenheit und viele anderen Tugenden sind.

Vergiß nicht - man benötigt nur wenig, um ein glückliches Leben zu führen.

Leider hat man am Ende eines jeden Buches schon viele Dinge einmal gehört und einige Abschnitte sind nur Wiederholungen der vorigen. Wenn man das Buch aber nicht in einem Stück liest, ist das kein Problem.

Fazit

Obwohl das Buch schon vor langer Zeit geschrieben wurde, ist es noch immer aktuell und behandelt wichtige Themen. Das und die inspirierenden Worte von Marc Aurel machen das Buch eindeutig lesenswert. Allerdings waren nicht alle Abschnitte gleich interessant für mich und einige sind sich sehr ähnlich.

Einige vermittelte Ideoligien

Abschließend möchte ich noch einige Ideologien nennen, die Marc Aurel behandelt und jeweils Zitate dazu anführen.

Gemeinschaft:

Der Mensch ist ein Wesen, das die Gemeinschaft braucht und nur zu ihrem Besten handeln soll.

Was dem Schwarm nicht nützt, das nützt auch der einzelnen Biene nicht.


Oft tut auch der Unrecht, der nichts tut. Wer das Unrecht nicht verbietet, wenn er kann, der befiehlt es!


Vernunft/ Denken:
Die Vernunft ist eines der wichtigsten Mittel des Menschen.

Jeder ist nur soviel wert wie das Ziel seines Strebens.

Unser Leben ist das Produkt unserer Gedanken.


Schicksal:
Viele Zitate in dem Buch drehen sich um das Schicksal und das wir es nicht beeinflussen können. Wir leben zu sehr in Vergangenheit oder Zukunft, doch wir sollen im JETZT leben.

Wie lächerlich und weltfremd ist der, der sich über irgendetwas wundert, was im Leben vorkommt.


Endlichkeit:
Außerdem dreht sich sehr vieles um die Endlichkeit und wie unbedeutend wir im Vergleich zum Universum sind. Marc Aurel sagt, wir sollen die Zeit nutzen, sinnvoll.

Führe jede Tat deines Lebens so aus, als ob sie deine letzte sei.


Verachte nicht den Tod, sondern befreunde dich mit ihm, da auch er eines von den Dingen ist, die die Natur will.

Lebe so, als müsstest du sofort Abschied vom Leben nehmen, als sei die Zeit, die dir geblieben ist, ein unerwartetes Geschenk.




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